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piaklausnitzer

Was ist Stress?

Definition: Stress

Substantiv, maskulin [der]1. erhöhte körperliche oder seelische Anspannung, Belastung, die bestimmte Reaktionen hervorruft und zu Schädigungen der Gesundheit führen kann.



Neutral betrachtet ist Stress lebensnotwendig und die ganz natürliche Reaktion unseres Körpers auf Veränderung, Druck und Spannung.

Schon Steinzeitmenschen hatten Stress. Versetzen wir uns mal in einen der Jungs. Wir nennen ihn 'Rudolph'. Rudoph sitzt an seinem Lagerfeuer nach einem langen Tag der Jagd. Plötzlich hört er im Gebüsch ein Geräusch, sofort ist er hellwach. Er nimmt einen Geruch wahr und spürt sofort: hier ist Gefahr. Ohne groß nachzudenken, springt er auf, schnappt seinen Speer und verjagt das Raubtier. Danach zieht er sich in seine Höhle zurück. Er ist völlig erschöpft nach der Aufregung und legt sich hin. Rudoph hatte Stress.


Am Beispiel von unserem Rudolph lässt sich die körperliche Reaktion gut erklären. Die Alarmreaktion wurde durch den bedrohlichen Reiz ausgelöst und Rudoph traf – ganz ohne nachzudenken – die Entscheidung für einen Angriff. Stress sorgt für messerscharfe Sinne und die maximal Bereitschaft für Kampf- oder Flucht. Der Unterschied zu heute ist, dass wir anders 'kämpfen' oder 'fliehen' als unser Steinzeitmensch Rudolph.

Nach körperlichen Handlungen ist eine Ruhepause notwendig, damit sich der Organismus regenerieren kann.

Nachdenken wäre in der Urzeit von Rudoph reine Zeitverschwendung gewesen und deshalb reagiert der Körper, der Organismus ganz automatisch.

Heutzutage kann man das mit Autofahren vergleichen, wenn man z.B. ganz intuitiv einem anderen Auto ausweicht oder einem Fußgänger, der über die Straße läuft. Man reagiert blitzschnell ohne nachzudenken und das ist eine überlebensnotwendige Handlung.

Erst später wird uns bewusst, was da gerade passiert ist. Der Organismus ist während so einer Stressreaktion zu körperlichen Höchstleistungen fähig, nicht aber zu geistigen.


Was macht uns Stress?

Heutzutage rast die Zeit - und wir hecheln hinterher.

Das Raubtier gibt es immer noch, es ist gefährlicher geworden. Schleichend und über viele Jahre bedroht es unsere Gesundheit. Es ist ein Prozess, ununterbrochener Zeitdruck, die immer schneller werdende Informationsflut. Mittlerweile ist es sogar Kult geworden. Speed Dating, Power nap statt Mittagsschlaf. Mit highspeed durchs Internet. Ständiges schreiben und checken von WhatsApp, Facebook, Instagram. Podcasts und Hörbücher hören wir in doppelter und dreifacher Geschwindigkeit an.


All das sind unsere modernen Gefahren. Lärm, Reizüberflutung, Termindruck, Konflikte in Beziehungen, Geldsorgen, Mobbing, Schulden, Perfektionismus um nur einige zu nennen. Da spielt die Angst mit, keinen Einfluss nehmen zu können und die Anforderungen mit unseren Fähigkeiten möglicherweise nicht meistern zu können.


The good news - wir können gegen diese vielen Stressfaktoren etwas unternehmen. Unsere Einstellung ändern. Bestimmt kennst auch du Menschen, die mit stressigen Situationen spielend leicht fertig werden und die Dinge trotz großem Zeitdruck gelassen angehen.


Stress bei Kindern und Jugendlichen - wer oder was macht Kindern & Jugendlichen Stress?


Da sind zum einen die Eltern, die wollen, dass man gute Noten schreibt und fleißig lernt. Dass man pünktlich zum Essen erscheint, immer das Zimmer aufräumt und immer freundlich und nett ist. Im Haushalt hilft, immer gute Laune hat und am besten zu allem ja sagt ....


Oder die Lehrer, die wollen, dass man ordentlich seine Hausaufgaben erledigt. Das man pünktlich zum Unterricht erscheint, aufmerksam dem Unterricht folgt, sich auch an ihm beteiligt und ihn vor allen Dingen nicht stört. Das man fleißig für die Arbeiten lernt und sich an die Schulregeln hält...


Aber auch Freunde können Druck und Stress ausüben, indem sie wollen, dass man immer für sie Zeit und ein offenes Ohr hat. Dass man immer zu ihnen hält, auch wenn man vielleicht nicht immer ihrer Meinung ist und man muss auch ständig und überall für sie über das Handy erreichbar sein...


Dann gibt es da auch noch den Freizeitstress. Oft kommt man von der Schule nach Hause, isst schnell etwas, erledigt schnell seine Hausaufgaben (oder nur einen Teil, den anderen hebt man sich für den Abend oder die Nacht auf) und muss dann schon los. Da ist vielleicht die Musikstunde, danach zum Nachhilfeunterricht, dazwischen noch zu einer Verabredung mit einem Freund oder einer Freundin und zum Schluss muss man noch zu einem Verein um Sport zu treiben. Dinge, die eigentlich Spaß und Freude bringen sollten, arten in Stress und Eile aus. Druck und die Anspannung bauen sich auf und werden stündlich größer.


Und dann gibt es heutzutage noch einen zusätzlichen, riesigen Stressfaktor.

Die Corona-Zeit! Die Quarantäne! Du bist isoliert, oft allein, darfst dich nicht wie gewohnt mit deinen Freunden, deiner Clique treffen, alles hat geschlossen (die Geschäfte, Vereine, Restaurants), ständig musst du zuhause bleiben, sogar in die Schule darfst du nicht gehen. Oft fühlst du dich einsam, lustlos, gelangweilt, mutlos, traurig. Ständig sitzt du vor dem Fernseher oder dem Handy oder dem Laptop!


Dieser ganz Druck, die Anspannung und der Stress, der von außen auf dich hereinströmt, wandert in deinen Kopf und es kommen natürlicherweise negative Gedanken in dir auf wie z. B. „Das schaff ich nicht, das kann ich nicht, das ist mir zu schwer, das geht bestimmt schief, denen werde ich es zeigen, ich bin nicht beliebt, keiner mag mich, ich bin nicht gut genug!“.


Diese stressverschärfenden Gedanken, diese schlechten Gedanken, die du dir nun machst, wirken sich irgendwann negativ auf deinen Körper aus. Du bekommst Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, verspannte Muskeln, kalte Füße und vieles mehr.


All diese negativen Gedanken und auch die körperlichen Beschwerden wirken sich letztendlich auf deine Gefühle und dein Verhalten aus.

Auf der Gefühlsebene fängst du vielleicht an zu grübeln, Wut steigt in dir auf, Ängste begleiten dich, du kannst dich schlecht konzentrieren, du bist gereizt, bist niedergeschlagen und fühlst dich hilflos.


Das alles kann sich in deinem Verhalten ausdrücken, in dem du vielleicht schneller, lauter und erregter sprichst, deine Hände zittern, du machst keine Pausen mehr und verlierst den Überblick, reagierst oft genervt und aggressiv und ungeduldig oder aber du sagst gar nichts mehr, ziehst dich zurück, isolierst dich und vernachlässigst Freunde und Hobby, schläfst nicht mehr so gut.


Du siehst, Druck und Stress kann einen auf vielen Ebenen erreichen und belasten.


Was tun bei Stress?

Es ist für einen selbst, wie aber auch für Kinder und Jugendliche, ganz wichtig, sich mehrere Ruhephasen in den Alltag mit einzubauen.


Ihr kennt das doch bestimmt alle, ständig ist man irgendwelchem Druck und Stress ausgesetzt. Ständig muss man bestimmten Erwartungen und Anforderungen entsprechen.


Achtsamkeit & Entspannung:

Auf jegliche Art von Stress ist die wirkungsvollste Antwort ACHTSAMKEIT, denn sie verbessert den neurologischen Prozess.


Achtsamkeit nennen wir auch die Fähigkeit, Aufgaben zu organisieren, Zeitpläne zu machen, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen zu treffen. Kinder können durch die Achtsamkeitspraxis lernen, ihre Aufmerksamkeit zu entwickeln und auszurichten. Sie werden dadurch mitfühlender mit sich und mit anderen und handeln anderen gegenüber bewusster.


„Achtsamkeit bedeutet, Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment zu entfalten, dabei freundlich und zugewandt zu sein und die jeweilige Situation anzunehmen, statt automatisch zu reagieren (Saltzmann, 2012, S.83).“


Mehr zur Achtsamkeit und Entspannung - meinem Lieblingsthema ❤️, gibt es in einem anderen Blog.


Alles Liebe,

Eure Pia

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